Bei seiner diesjährigen Jahreshauptversammlung hat der SPD-Ortsverein Tittmoning kürzlich Delegierte gewählt. Sie bestimmen bei der Aufstellungsversammlung am 28. April mit darüber, wer für die SPD ins Rennen um den Landratsposten geht. Bei dem bestens besuchten Treffen im „No Problem“ wurde außerdem der Vorstand einstimmig entlastet.
Vorsitzender Dirk Reichenau ließ die Aktivitäten des Ortsvereins seit den Neuwahlen im Juni vergangenen Jahres nochmals Revue passieren: die Beiträge der örtlichen SPD zu Stadtfest und Kinder-Ferienprogramm, die Teilnahme der Delegierten Alexandra Jilg und Dirk Reichenau an der Aufstellungsversammlung des Wahlkreises zur Bundestagswahl mit Nominierung von Dr. Bärbel Kofler, die Jahresabschlussfeier der Tittmoninger SPD und die gemeinsame Fahrt zum Dreikönigstreffen in Kirchanschöring mit MdB Michael Schrodi sowie diverse Aktivitäten im Vorfeld der Bundestagswahl mit einer Ausgabe der Ortsvereinszeitung „Stadt & Land“ und der Teilnahme an der „Brandmauer“-Demo gegen Rechts am 16. Februar in Traunstein.
Das Ergebnis der Bundestagswahl, das für die Tittmoninger SPD mit 10% der Erst- und 8% der Zweitstimmen im Landkreisdurchschnitt lag, bezeichnete Reichenau als enttäuschend. Mit Besorgnis stellte er fest, dass die AfD in Tittmoning überdurchschnittlich viele Stimmen erhalten habe. Positiv vermerkte er, dass zum ersten Mal, seit er in Tittmoning Politik mache, während des Walkampfs keine Plakatträger beschädigt worden seien.
Dank an viele Aktive
Der Vorsitzende dankte allen Mitgliedern und Freunden, die sich im Laufe des Jahres an den Aktivitäten des Ortsvereins beteiligt hatten: ob bei Organisation und Durchführung der Rätsel-Rallye im Ferienprogramm (Alexandra Jilg, Adrienne Baumann), beim Erstellen der Infotafeln, Pétanque-Spiel oder Ausschank und Verpflegung am Stadtfest (Josef Wittmann, Ali Spirkl, Ingo Eichberger), Mithilfe beim Plakatieren (Florian Buchwald, Herbert Lex) oder Mitwirkung an „Stadt & Land“ und Pressearbeit.
Bedauerlich sei der Parteiaustritt von Thomas Brauner, der die SPD von 2020 bis Juli 2023 im Stadtrat vertreten hatte. „Wer sich vor Ort politisch engagiert, braucht eine hohe Frusttoleranz und vor allem Durchhaltevermögen“, so Reichenau. Für Brauners Hauptanliegen, den Durchgangsverkehr aus der Stadt und v.a. vom historischen Stadtplatz zu verbannen, brauche man sehr viel von beidem: „Wir als örtliche SPD fordern das schon seit vielen Jahren, aber es geht leider nur sehr langsam voran. Mehrheiten muss man sich erarbeiten. Wir bleiben dran“, stellte Dirk Reichenau fest.
Dem Kassenwart Alexander Spirkl bescheinigten die Rechnungsprüfer Hans Thalhauser und Gerd Kissel nach seinem Rechenschaftsbericht eine ordnungsgemäße Buchführung, so dass die Versammlung den Vorstand im Anschluss an die Berichte einstimmig entlastete.
Landratskandidat Christian Kegel am 9. Mai in Tittmoning
Da im Landkreis Traunstein am 29. Juni vorgezogene Landratswahlen stattfinden, wählte die Versammlung auch Delegierte zur Aufstellungsversammlung hierzu, die am 28. April in Traunstein stattfinden wird, und zur Kreistagswahl 2026. Die stimmberechtigten Anwesenden wählten Susanne Thomas und Dirk Reichenau zu Delegierten sowie Josef Wittmann und Alexandra Jilg zu Ersatzdelegierten des Ortsvereins. Als SPD-Landratskandidaten hat der Kreisvorstand den erfahrenen Kommunalpolitiker und ehemaligen Traunsteiner Oberbürgermeister Christian Kegel, Mitglied des Kreistags, vorgeschlagen. Die Tittmoninger SPD wird ihn am Freitag, den 9. Mai nach seiner Nominierung in die Salzachstadt einladen, um allen Wahlberechtigten die Möglichkeit zu geben, ihn und seine Vorstellungen für eine bessere Politik im Landkreis kennenzulernen - etwa zu den Themen bezahlbares Wohnen, öffentlicher Personennahverkehr und Integration.
Zuletzt besprach man noch den diesjährigen Beitrag zum Kinder-Ferienprogramm und beschloss, wieder ein Team fürs Stadtradeln aufzustellen. Zum Stadtfest wird die SPD heuer keinen eigenen Beitrag beisteuern. Der Vorsitzende schloss mit der Ermutigung, für die Kommunalwahl im kommenden Jahr gesellschaftlich engagierte Personen daraufhin anzusprechen, ob sie zu einer Kandidatur für den Stadtrat bereit seien. „Bei uns kann jeder mittun, der nicht bei einer anderen Partei oder Wählergemeinschaft Mitglied ist und der hinter unserem Wahlprogramm steht“, stellte er klar. „Das Programm von der letzten Kommunalwahl 2020 ist auf unserer Website spd-tittmoning.de nachzulesen.“ Die Kandidatinnen und Kandidaten werden es zur Stadtratswahl 2026 gemeinsam überprüfen und ggf. ergänzen und verbessern. „Jede und jeder hat auf dieser Grundlage die Möglichkeit, sich mit seinen bzw. ihren Ideen bei uns einbringen“, betonte er.