Spätestens mit dem finalen, mit großer Mehrheit gefassten Stadtratsbeschluss vom 05. April 2022 für die Bewerbung auf eine Landesgartenschau 2030 oder 2031 wird es jetzt ernst. Der Finanzplan der Stadt und das Bewerbungskonzept stehen. Die sechs Gegenstimmen aus den Reihen der Freien Wähler, der Ökoliste und der MitBürger und die entsprechende Argumentation dagegen muten befremdlich an: Verzagtheit, Angst vor größeren Investitionen und der mangelnde Wille, das Wohnumfeld zu verbessern, werden Tittmoning nicht voranbringen.
Die Bewerbung zur Landesgartenschau wird unserer historischen Altstadt gerecht, denn in den letzten dreißig Jahren ist dort im öffentlichen Raum nicht wirklich investiert worden. Landesgartenschauen sind für die jeweilige Kommune ein gewaltiges staatliches Investitionsprogramm, wenn wir Verbesserungen in unserem Wohnumfeld erreichen wollen. Unsere Aufgabe: Umgestaltung des Stadtplatzes von einem Parkplatz in eine Begegnungsfläche für Menschen, Neubau eines Parkdecks in der Wasservorstadt, Errichtung einer funktionierenden Umgehungsstraße, Sanierung unserer außergewöhnlichen mittelalterlichen Höhenburg, Wiederherstellung des Klostergartens, Aufwertung unserer Naherholungsgebiete Ponlach und Salzachau, Sanierung der Gräben und Bäche, die durch unsere Stadt fließen. Außerdem werden wir den „Eingangsbereich der Stadt“ am Gerberberg nach dem Abbruch des Riedelhauses wesentlich ansprechender gestalten. Dies ist eine Aufzählung der Dinge, die mangels politischer Mehrheiten oder mangels finanzieller Möglichkeiten bislang immer zurückgestellt wurden. Dinge also, die von der SPD-Stadtratsfraktion in der Vergangenheit immer wieder eingefordert wurden. Dazu kommt die Auslagerung des städtischen Bauhofs und die Errichtung einer neuen Kinderbetreuungseinrichtung an gleicher Stelle im Anschluss an das neue Wohngebiet am Alten Bahnhof; wenn wir das alles zusammenrechnen, wird unsere historische Altstadt wieder stolzer Mittelpunkt für Wohnen, Leben und Identität sein. Ohne die Landesgartenschau würde die Umsetzung meiner Auflistung länger dauern, mit der Landesgartenschau haben wir die einmalige Chance, dies alles in den nächsten zehn Jahren umzusetzen. Dazu gehört Mut und Begeisterung – Meine Bitte: packen wir gemeinsam an! Das Bewerbungskonzept "Tittmoning: Wasser verbindet" inklusive Finanzplan kann hier eingesehen werden. Am 15. Juli 2022 besucht die Bewertungskommission der Bayerischen Landesgartenschau GmbH unsere Stadt. Hoffen wir, dass wir den Zuschlag bekommen und damit die Chance, Tittmoning positiv weiter zu entwickeln.
(Dirk Reichenau, Referent für Altstadt, Museum und Burg, 3. Bürgermeister)