Schwerpunkt Kultur - Kulturreferent Wittmann berichtete beim SPD-Ortsverein von seiner Arbeit

18. Dezember 2014

Tittmoning (gpr) - Zur letzten Sitzung des ausgehenden Jahres trafen sich Freunde und Mitglieder der Tittmoninger SPD am vergangenen Samstagabend im Café im Alten Bäckerhaus. Auf der Tagesordnung stand ausschließlich Kommunalpolitisches mit einem Schwerpunkt auf dem Thema Kultur.

Zunächst informierte aber der Ortsvereinsvorsitzende Dirk Reichenau die Anwesenden über den weiteren Verlauf der Initiative zur Verkehrsberuhigung im Törringer Ortskern. Man hatte sich Ende Oktober gemeinsam mit den Anwohnern und Initiatoren einer Unterschriftenaktion vor Ort ein Bild davon gemacht, warum für die vom Tachinger See kommende und zum Dorfplatz führende Straße im Bereich des Kindergartens und der Kirche eine Geschwindigkeitsbegrenzung gefordert wird. Reichenau stellte klar, diese Frage liege durchaus im Zuständigkeitsbereich der Stadt und man habe nach der Ortsbegehung auf der letzten Stadtratssitzung auch einen entsprechenden Antrag vorgelegt. Leider habe eine große Mehrheit des Gremiums, darunter auch die aus Törring stammenden Stadträte, die Einführung einer Tempo 30-Zone zwar für grundsätzlich vernünftig erachtet, letztlich aber doch abgelehnt – unter anderem mit der Begründung, "da hält sich eh keiner dran". Er sei von dieser Argumentation und von dem Ergebnis enttäuscht, müsse sich dem demokratischen Beschluss aber beugen.

Anschließend informierte Stadtrat Josef Wittmann die Anwesenden über Zielsetzung und Chancen der europäischen LEADER-Initiative 2014 bis 2020 zur Entwicklung ländlicher Regionen Europas, für die sich Tittmoning gemeinsam mit 14 anderen Städten und Gemeinden der Landkreise Traunstein und Altötting, von Kirchanschöring und Waging über Traunreut und Trostberg bis Garching an der Alz, als Region Traun-Alz-Salzach beworben hat. Als Kulturreferent der Stadt habe er die Aktivitäten hierzu von Anfang an mit verfolgt und getragen und freue sich über die Rekordbeteiligung bei der Gründungsversammlung der Lokalen Aktionsgruppe, deren Vorsitz erfreulicherweise der Tittmoninger Bürgermeister Konrad Schupfner übernommen habe. Wittmann erläuterte den Tittmoninger Beitrag, das Projekt eines Atelierhauses für im vierteljährlichen Turnus wechselnde bildenden Künstler. Was den Erfolg der Bewerbung angeht, zeigte er sich zuversichtlich: "Die Chancen stehen gut, dass wir mit dabei sind."

Reiches Kulturprogramm der Stadt für 2015

Anschließend erstattete er noch allgemein Bericht von seiner Tätigkeit als Kulturreferent in den vergangenen Monaten. Er freue sich, so Wittmann, dass man seine Tätigkeit von Seiten der Stadtverwaltung schätze und ihn als Partner in konstruktiver Zusammenarbeit begreife. Gemeinsam mit Monika Pingitzer habe er ein kulturelles Jahresprogramm der Stadt für 2015 entwickelt, das sich sehen lassen könne. Darüber hinaus würden endlich auch strategische Überlegungen längerfristiger Art zur Entwicklung der kulturellen Aktivitäten in der Stadt und zur besseren Koordination der vielfältigen bestehenden Kulturarbeit etwa von Vereinen angestellt. "So etwas wäre früher undenkbar gewesen", sagte der Kulturreferent mit Blick auf seine Tätigkeit in dieser Funktion in früheren Jahren.

Ein Großteil der Aktivitäten 2015 – v.a. Ausstellungen und Konzerte - sei dabei auf der Burg geplant, weil die Stadt dort bereits in Räumlichkeiten für Kultur investiert habe, die es mit Leben zu füllen gelte. Dabei bemühe man sich darum, Künstler mit lokalem Bezug zu präsentieren, so etwa bei der für April geplanten Hansen Bahia-Ausstellung. Für ihn bleibe es darüber hinaus ein wichtiges Anliegen, auch den historischen Kern rund um den Stadtplatz mit kulturellem Leben zu erfüllen. Mit dem Khuenburgsaal, der Alten Waage im Rathaus und dem Stadtsaal im Baugasthof stünden auch dort geeignete Räume zur Verfügung.

"Eine gute Verwaltung braucht ausreichend Personal"

Der Vorsitzende dankte Josef Wittmann für sein engagiertes und hoch motiviertes ehrenamtliches Wirken im Bereich der städtischen Kultur, versäumte aber nicht den Hinweis darauf, dass zur Bewältigung der vielfältigen Aufgaben in diesem Bereich dringend finanzielle und personelle Unterstützung nötig seien. Deshalb habe die SPD-Fraktion bei den Haushaltsberatungen für das kommende Jahr auch einen Schwerpunkt auf die Erhöhung des Kulturetats gelegt. Weitere Akzente habe die SPD bei den Haushaltsberatungen mit Forderungen nach dem Bauunterhalt der Burg, nach mehr Freizeitangebot für Kinder und Jugendliche, finanzieller Absicherung der größten Tittmoninger Vereine sowie einem Sanierungskonzept für Ponlachpark und Altstadt gesetzt. Die Stadtplatzgestaltung müsse sich künftig mehr an dem Motto "Mehr Mensch – weniger Auto" orientieren. Der Vorsitzende räumte ein, der Haushalt sei, so wie jedes Jahr, natürlich ein Kompromiss. Viel Wünschenswertes habe nach hinten verschoben werden müssen. Er zeigte sich aber insgesamt zufrieden mit den "professionell vorbereiteten" Beratungen zum städtischen Haushalt, der zuletzt einstimmig verabschiedet worden sei, auch wenn "Freie Wähler" und "Mitbürger" die Höhe der Personalkosten beklagt hätten. Dazu stellte der SPD-Vorsitzende fest, eine gute Verwaltung brauche gutes und ausreichend Personal. Seiner Meinung nach fehlten in der Stadtverwaltung und beim Bauhof eher noch Stellen. Die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter seien mehr als ausgelastet mit ihren Aufgaben. Wenn eine Stadt wie Tittmoning sich aus guten Gründen fünf Kindergärten leiste und dies großteils einstimmig beschließe, dann müsse man selbstverständlich auch dort für eine entsprechende Besetzung der Stellen sorgen.

Abschließend diskutierte die Versammlung noch die Pläne des Ortsvereins für 2015. Man will sich vornehmlich mit der Zukunft der Burg (bauliche Substanz, Museen, Betrieb) sowie der Neuplanung der Sport- und Schützenanlagen befassen und die Frage der Anschlussnutzung auf dem Gelände der Firma Brückner stellen. Hier waren sich die Anwesenden einig, dass die Stadt sich bei der Gestaltung dieses großen Geländes in unmittelbarer Nähe des Stadtplatzes nicht das Heft aus der Hand nehmen lassen dürfe.

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