Schwerlast-Umfahrung soll Umgehungsstraße für Tittmoning werden - SPD beschließt Antrag für den Stadtrat – Verkehrsentlastung für den Siedlungskern

Schwerlast-Umfahrung soll Umgehungsstraße für Tittmoning werden - SPD beschließt Antrag für den Stadtrat – Verkehrsentlastung für den Siedlungskern

12. Juni 2018

Tittmoning. Der Beschluß beim SPD-Ortsverein war einstimmig: "Die Stadt Tittmoning läßt über einen Antrag beim Staatlichen Bauamt Traunstein beim Bundesverkehrsministerium den Kosten-Nutzen-Faktor einer Ortsumfahrung (B20 neu) auf der bestehenden Trasse der sogenannten Schwerlastumfahrung Tittmoning prüfen." Dritter Bürgermeister Dirk Reichenau hat diesen Antrag zur Behandlung im Stadtrat Ersten Bürgermeister Konrad Schupfner bereits schriftlich vorgelegt. "Kommunalpolitik ist das Bohren dicker Bretter", so der SPD-Vorsitzende. Bereits 2008 kam der Stadtrat aufgrund einer Stellungnahme zum Verkehrsentwicklungsplan des Landkreises Traunstein überein, einen Antrag der SPD-Fraktion vom 14.10.2008 zur Umgehungsstraße solange zurückzustellen, bis die damaligen Schwachpunkte der Neutrassierung und Sanierung der Abschnitte B20-Ramsdorf (Kreisstraße 16) und Ledern-Kay (Staatsstraße 2105) behoben sind. Dies ist mit dem Abschluß der Baumaßnahme an der TS 16 Ende 2017 nun der Fall, der damals gestellte Antrag lebt also wieder auf.

Tittmoning ist nach der Fertigstellung der Umfahrung von Furth im Wald die einzige Kommune auf der Trasse der Bundesstraße 20, bei der der fließende Verkehr über den historischen Stadtplatz geführt wird. Für die Durchfahrt durch Laufen, immerhin vor den Toren der Altstadt, ist seit langem eine Umgehung geplant und im Bundesverkehrswegeplan als vordringliche Maßnahme eingereiht.

Tittmoning besitzt eine sogenannte "Schwerlast-Umfahrung"; diese verläuft über Kreis- und Staatsstraßen. Trotz der bestehenden LKW-Umfahrung halten sich viele LKW-Lenker nicht an die Beschränkung von 7,5 t und fahren weiterhin über den Stadtplatz – teils aufgrund mangelhafter Navigationsgeräte, teils aus der Erfahrung mit temporären Umleitungen aufgrund von Straßenbaustellen.

Die Stadt Tittmoning könnte nun den Kosten-Nutzen-Faktor durch das Bundesverkehrsministerium prüfen lassen und einen entsprechen gut begründeten Antrag beim Staatlichen Bauamt Traunstein stellen.

Dies ist auch deshalb wichtig, weil der Landkreis Traunstein 2006 mit seiner Bitte um Aufstufung der TS 16 als Staatstraße nicht erfolgreich war und diese Straßenver¬bindung zwischen Ramsdorf und B20 folgerichtig in Eigenregie sanieren musste.

Mit der Aufstufung als Umgehungsstraße B 20 neu sollten im Zuge des Verfahrens zur Fortschreibung des Bundesverkehrswegeplans die Einschleifungen der B20 vor Kirchheim auf die TS 16 und beim Seewirt/Furth (Staatsstraße 2105) verbessert werden. Die veränderte Straßenführung, bzw. Kreisverkehre an den Kreuzungspunkten könnten eingerichtet werden. Laut damaliger Aussage des Straßenbauamtes Traunstein, heute Staatl. Bauamt, wäre eine Kostenteilung Freistaat Bayern/Bund mit dem Antrag der Stadt Tittmoning zur Umgehungsstraße B 20 neu möglich, wie Dirk Reichenau betonte.

Im Zuge einer Umgehungsstraße B 20 neu würde die alte Trasse der B 20 bei Kirchheim und in Tittmoning herabgestuft und damit die Möglichkeit einer besseren Gestaltung des historischen Altstadtbereiches eröffnen, beispielsweise Fußgänger-Übergänge und Tempo 30 auf dem Stadtplatz.

Durch den Wegfall des Durchgangsverkehrs würde die Baugebietsgestaltung auf dem alten Brücknergelände eine erheblich bessere Qualität bekommen.

Im Zuge einer Umgehungsstraße B20 neu könnten Überlegungen wie eine Einbiegespur für die Firma Brückner, die Entschärfung der Abtenhamer Kreuzung, die Umfahrung von Ramsdorf oder einer Fußgängerunterführung zur Bushaltestelle Kay neu bewertet werden.

Nach Meinung der Tittmoninger SPD sollte nicht gewartet werden, bis angesichts der topographischen Gegebenheiten eine wie auch immer geartete Siedlungsentwicklung eine vernünftige Ortsumgehung zunichtemacht - wie das an der unendlichen Geschichte der Umgehungsstraße Laufen zu beobachten ist.

Angesichts der Tatsache, dass über 75 % aller PKW Tittmoning einfach nur durchfahren, sollten die Verantwortlichen die Forderung nach einer echten Umgehungsstraße mit Nachdruck vorantreiben. Die dringend gebotene Verbesserung der Verkehrs- und Aufenthaltssituation am Stadtplatz und in der Laufener Straße soll Einheimischen und Besuchern der Stadt zugutekommen.

Es bleibt abzuwarten, wann dieser Antrag in einer der nächsten öffentlichen Stadtratssitzungen behandelt wird. Es ist nun Aufgabe der Verwaltung, das Gespräch mit dem Staatlichen Bauamt und den dafür Zuständigen für die Straßenbauplanung, Martin Bambach, zu suchen.

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