Dirk Reichenau soll fürs Bürgermeisteramt kandidieren

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24. September 2019

Das jüngste Treffen des SPD-Ortsvereins Tittmoning im Café im Alten Bäckerhaus stand im Zeichen der bevorstehenden Kommunalwahl 2020. Die Versammlung diskutierte äußerst angeregt Leitlinien einer am Gemeinwohl orientierten Kommunalpolitik, für welche die SPD sich stark machen will, und plante die nächsten Schritte bis zur Wahl am 15. März. Der Ortsvereinsvorsitzende und Dritte Bürgermeister, Dirk Reichenau, wird sich dann um den Bürgermeisterposten bewerben. Seine offizielle Aufstellung mit Präsentation der SPD-Leitlinien für Tittmoning soll am 15. November erfolgen. Bis dahin möchte man mit allen interessierten Bürgerinnen und Bürgern das Gespräch suchen und deutliche inhaltliche Akzente setzen.

Zu Beginn trug Gerda Poschmann-Reichenau die Ergebnisse des Schulwegspaziergangs vom Nachmittag vor. Der Vorsitzende hatte eingangs die Verbesserungen aufgezählt, die es auf Antrag der SPD in den vergangenen Jahren in Tittmoning für Fußgänger bereits gegeben habe, von den Wartehäuschen an den Bushaltestellen sowie der Querungshilfe vor den Märkten in der Laufener Straße über die Befestigung des Schulwegs entlang des Sportplatzes und der Fußwegmarkierung an der Einmündung der Traunsteiner Straße bis zu den schraffierten und damit vom Verkehr freigehaltenen Flächen am Gelben Haus zur leichteren Überquerung dort. Als Ergebnis der nachmittäglichen Aktion bleibe aber festzuhalten, dass es nach wie vor viel zu tun gebe, um die Situation der schwächsten Teilnehmer im Straßenverkehr zu verbessern und die Lärm- und Abgasbelastung zu verringern. Als Hauptprobleme habe man die Situation vor dem Burghausener Tor am Gerberberg und insgesamt die Route der B 20 mitten durch die Stadt ausgemacht, doch gemeinsam mit den teilnehmenden Eltern auch viele kleine Verbesserungsvorschläge gefunden. Er werde alle Erkenntnisse aus dieser Aktion gerne in die Arbeit des Stadtrats einbringen. Leitlinien zur Kommunalpolitik diskutiert Den Schwerpunkt des Abends stellte die inhaltliche Debatte um ein Positionspapier zur Kommunalwahl dar, das die Vorstandsmitglieder Christian Kutschka, Susanne Thomas, Florian Buchwald, Alexander Spirkl und Gerda Poschmann-Reichenau unter Beteiligung der Stadträte Reichenau und Wittmann auf Grundlage des letzten Wahlprogramms erarbeitet hatte. Die sozialdemokratischen Standpunkte zu insgesamt vierzehn Themenfeldern von Wohnen bis Schule und Bildung, von Kultur bis Landwirtschaft und von Arbeit und Wirtschaft bis Natur und Umwelt wurden im Detail diskutiert. Vor allem aber ging es darum, ob man fordern solle, das kommunale Handeln künftig an den Prinzipien der Gemeinwohlökonomie auszurichten. Der Vorsitzende sprach sich für diesen Denkansatz als programmatische Basis aus, der das Wohl von Mensch und Umwelt und nicht mehr Profitmaximierung oder Wachstum um jeden Preis zum obersten Ziel des Wirtschaftens erklärt. Die ethischen Werte, die hieraus für das politische Handeln abzuleiten seien – „nachhaltig, solidarisch, gerecht, sozial und demokratisch“ - gehörten zum Kern sozialdemokratischer Politik und seien „hoch notwendig in einer Welt, wo viel zu viele nur ihre eigenen Interessen vertreten.“ Aber schon die Bayerische Verfassung legt das Ziel des Wirtschaftens fest: „Alle wirtschaftliche Tätigkeit dient dem Gemeinwohl“. Ihm liege daran, so Reichenau, die Bürgerinnen und Bürger mitzunehmen bei einem Paradigmenwechsel weg von Konkurrenzdenken, Egoismus, Wachstum als Selbstzweck und einer nur materiellen Definition von Wohlstand. Deshalb werde er sich für mehr Bürgerbeteiligung und einen neuen Agenda-Prozess einsetzen, der endlich in ein Leitbild für die Stadt¬gemeinde Tittmoning münden solle. „Es geht darum, Menschen zu finden – auch in den anderen Fraktionen –, die längerfristig denken.“ Die Versammlung beschloss, im Vorfeld der Kommunalwahl einen Vertreterin der Gemeinwohlökonomie Südostbayern zum öffentlichen Gespräch einzuladen. Die Leitlinien will man weiter mit allen Kandidierenden der Liste diskutieren und wo nötig modifizieren, um sie im November dann gemeinsam zu beschließen. Homepage, Kreisverband, Haushalt, Sportheim und Klimastreik Im weiteren Verlauf der Sitzung stellte Vorstandsmitglied Christian Kutschka die neue Homepage der Tittmoninger SPD vor. Unter spd-tittmoning.de seien nun immer aktuell nicht nur, von Mitgliedern des Ortsvereins eingegeben, die wichtigsten Themen und Termine aus der Stadtgemeinde zu finden, sondern auch laufend aktualisierte überregionale Nachrichten aus der Landespartei. Reichenau dankte Kutschka für seine Arbeit bei der Umgestaltung der Homepage. Außerdem berichtete Reichenau, der auch Kreisrat ist, von der Arbeit des SPD-Kreisverbands. Auf der Kreistagsliste der SPD werde Tittmoning voraussichtlich wieder mit drei Kandidat*innen vertreten sein, neben ihm mit Susanne Thomas und Josef Wittmann. Nach einer Diskussion über SPD-Vorschläge für den städtischen Haushalt 2020 fragte unter dem Tagesordnungspunkt Verschiedenes Alexander Spirkl nach dem Baufortschritt beim neuen Sportheim. Er habe den Eindruck, „da geht nichts mehr voran.“ Man vereinbarte, offiziell beim TSV um eine Baubegehung anzusuchen. Außerdem beschloss der Ortsverein, am 27. September mit Fahrrad und Bahn gemeinsam zur Abschlusskundgebung der Klima-Aktionswoche nach Salzburg fahren. Abfahrt ist um 14.30 Uhr am Stadtplatz (Storchenbrunnen).

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